Kultur ans Netz III – Ein Arbeitsstipendium für Künstler

Im Jahr 2023 gab es nun zum dritten Mal das Programm „Kultur ans Netz„, welches durch die Staatskanzlei und Ministerium für Kultur gemeinsam mit der Investitionsbank Sachsen-Anhalt das Förderprogramm aufgelegt wurde. 
Das Stipendium hilft Künstlern, die Folgen der Coronakrise zu bewältigen und sich wieder auf ihr Schaffen konzentrieren zu können.

Während der 3 Monate habe ich mich mit dem Thema Kindheit beschäftigt. Ausgangspunkt war der fotografische Nachlass meines Vaters in Form von Negativ-Filmen, die ich bereits vor einiger Zeit digitalisiert hatte.

Es handelt sich dabei um ca.2100 Fotos, die ich durchsehen und sortieren musste. Anschließend habe ich die Fotos begonnen digital aufzubereiten. Dabei ging es mir nicht um das Erstellen eines qualitativ hochwertigen Fotos, sondern vielmehr um eine mögliche Vorlage für meine weitere Arbeit am Thema oder als Inspiration für ebendiese.

Durch die Aufbereitung der Fotos sind Personen zum Teil wieder sichtbar geworden, die ich nicht persönlich kannte, die aber in jener Zeit den Alltag, meine Kindheit prägten. Der Bergbau, das Fördern der Braunkohle, Kohlekraftwerke und Brikettfabriken waren Arbeitsplatz des größten Teils der Bevölkerung meiner Geburtsstadt Borna. Das ist heute weitgehend Geschichte.
Ein Bergmann oder -Frau war ein Mensch von besonderem Schlag. Das wussten schon wir Kinder.

Auf Grund der hohen Anzahl der zu bearbeitenden Fotos habe ich mich zwischenzeitlich entschlossen, mich auf eine kleinere Auswahl von Fotos zu konzentrieren.

Ich möchte das Thema „Kindheit“ nicht nur an meinen eigenen, sehr persönlichen Erinnerungen und Erlebnissen darstellen. Ich habe aus diesem Grund einige Interviews im Freundes- und Bekanntenkreis durchgeführt und einige Erfahrungen und Emotionen zu sammeln, die in meine Arbeit mit einfließen sollen. Ich hoffe damit eine allgemeinere Aussage in meine Bilder einfließen lassen zu können, also nicht nur meine persönliche.

Ich habe erste Skizzen, Zeichnungen angefertigt und für den malerischen Teil meiner Arbeit die Leinwände aufgezogen und grundiert.

In den drei Monaten habe ich für meine weitere Arbeit eine umfangreiche Materialsammlung erstellen können, die letztlich weit über das von mir gestellte Thema hinaus reicht und viel Material bietet für meine weitere Arbeit. Ich denke, dass sich daraus weitere Themen für mich ergeben werden.
Den zum Teil schlechten Zustand der Negative möchte ich künstlerisch aufgreifen. Wie genau, daran experimentiere ich noch.

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